"Musterbude" als Vorbild für Hamburger Schulgebäude

12.08.2024

Die OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH hat mit der „Musterbude“ auf ihrem Firmengelände in Hamburg erstmals ein Gebäude errichtet, das größtenteils aus Recyclingbeton besteht. Dabei war auch die betontechnologische Expertise der MC-Bauchemie gefragt. Nach diesem erfolgreichen Test ist nun erstmals ein Schulgebäude der Stadt Hamburg mit 100 % Recyclingbeton errichtet worden – ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen.

Die „Musterbude“ auf dem Firmengelände der OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH in Hamburg.
Die „Musterbude“ auf dem Firmengelände der OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH in Hamburg.
© Miguel Ferraz 2024

Für ein neues dreigeschossiges Schulgebäude in Hamburg-Eilbek wurde am 12. Februar 2024 nicht nur Richtfest gefeiert, sondern auch die öffentliche Premiere der „Hamburger Mische”, einem Beton mit 100 % rezyklierter Gesteinskörnung. Dahinter steckt eine mehrjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit von OTTO WULFF mit einem Partnerteam der Technischen Universität Hamburg, der Senatskanzlei Hamburg und dem Baukompetenzzentrum sowie der OTTO DÖRNER Kies und Deponien sowie EGGERS Tiefbau und e-hoch-3 eco impact experts. Das Ziel ist es, den Einsatz von Recyclingbeton (im Folgenden: R-Beton) bei ressourcenschonendem Bauen zu fördern. Das Projekt ist Teil des EU-Programms „Circular Construction in Regenerative Cities“ (CIRCuIT), in dessen Rahmen kreislaufwirtschaftliche Ansätze für die Bauwirtschaft erprobt werden.

„Hamburger Mische” – optimale Rezeptur für Recyclingbeton

Bei der Herstellung von R-Beton besteht die Herausforderung vor allem darin, eine gute Verarbeitbarkeit und lange Konsistenz des Betons für den Transport zu erreichen. Durch den Feinkornanteil benötigt er deutlich mehr Wasser als Normalbeton. Daher nahm OTTO WULFF den Hamburger Transportbetonhersteller Lebbin Beton, die ABN Gesellschaft für Baustoffüberwachung Nord mbH sowie die MC-Bauchemie mit ins Boot, um dieses Problem zu lösen. Zunächst wurden verschiedene Rezepturen mit rezyklierten Gesteinskörnungen getestet. Dabei erwies sich eine Rezeptur mit dem Betonverflüssiger Centrament N9 und MC-PowerFlow evo 530, einem Fließmittel der neuesten Fließmittelgeneration der MC, als beste Lösung. Die „Hamburger Mische” wurde erstmalig in der „Musterbude“ auf dem OTTO WULFF Firmengelände erfolgreich verbaut und nun auch beim Neubau eines Schulgebäudes in Hamburg. Der R-Beton wird für Bodenplatten und Wände verwendet und kann auf der Baustelle genauso problemlos wie ein konventioneller Beton verarbeitet und verdichtet werden. Da die „Hamburger Mische” aus 100 % Recyclingmaterial besteht und diese nicht genormt ist, war eine Zulassung im Einzelfall seitens der Hamburger Bauaufsicht nötig. Ein Aufwand, der sich voll gelohnt hat, denn sowohl das Ergebnis als auch die Ökobilanz können sich sehen lassen.

Vorteile von Recyclingbeton

Der Einsatz von rezyklierten Gesteinskörnungen bei der Betonherstellung hat viele Vorteile. So können Primärressourcen wie Naturstein und Kies eingespart und die Menge an Abfallmaterial, die auf Deponien entsorgt werden müsste, reduziert werden. Kies und Sand werden zudem zunehmend knapp. Vor diesem Hintergrund macht der Transport dieser Massenmaterialien aus Skandinavien wenig Sinn, vor allem dann, wenn Deutschland bereits über ausreichende Mengen verfügt, die bisher einfach entsorgt werden.

 

Die von OTTO WULFF umgesetzten Projekte zeigen eindrucksvoll die Möglichkeiten und Vorteile des Bauens mit 100 % R-Beton. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Projektpartnern und der MC-Bauchemie konnte ein wegweisendes Zeichen für die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen und für nachhaltiges Bauen gesetzt werden.

„Musterbude“

Die „Musterbude“ der OTTO WULFF Bauunternehmung in Hamburg-Billstedt besteht aus R-Beton. Dabei wurden verschiedene Sorten verwendet, darunter auch die innovative „Hamburger Mische“, die 100% recyceltes Material enthält.

Weitere Infos: https://www.otto-wulff.de/news/circuit-musterbude

 

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